ETHNOMEDIZIN - SCHAMANISMUS

 

Die Ethnomedizin (Schamanismus) ist die uralte Wissenschaft der Seele und in allen Völkern und Kulturen der Welt verwurzelt. Sie befasst sich mit den Kräften von Mann und Frau – in der spirituellen Welt, in der Natur und im Universum. Die Ethnomedizin ist eine Lebensweise, die mit der sichtbaren und unsichtbaren Welt interagiert. Mithilfe verschiedener Elemente erforscht sie die Gefühle, die die Seele von den sensorischen Dimensionen trennen, um Licht in den Energiekörper zu bringen. Traditionelles Wissen, die Verwendung medizinischer und psychotroper Pflanzen und der Umgang mit ihnen sind unentbehrliche Komponenten für den Heilungsprozess.

 

In den meisten Fällen erfolgt das Erlernen der Ethnomedizin mündlich und wird von den Vorfahren weitergegeben. Sie umfasst verschiedene Aspekte der Weltanschauungen menschlicher Gruppen und beginnt mit der Reinigung von Körper und Geist. Die Meisterheiler der amerikanischen Ethnomedizin nutzen die Einnahme psychotroper Substanzen für die Reinigung von Körper, Seele und Geist, zur telepathischen Kontaktaufnahme, zur Durchführung einer Heilung, zum Besuch anderer Realitäten oder zur Selbstuntersuchung. Einsichten kommen auch durch Träume, Visionen, Wahrnehmungen und Intuition. Sie dienen dazu, eine introspektive Beobachtung seiner selbst und des Lebens im Allgemeinen vorzunehmen und Erkenntnisse zu gewinnen. Sie helfen somit bei der Interpretation von Fakten oder Ereignissen, die den Lebensverlauf der Menschen beeinflusst haben. Der Eintritt in diese „Welt der Wesenheiten“ erfordert eine bestimmte Haltung und Hingabe bei der Initiation, beginnend mit einer Diät, die als Voraussetzung für die Heilung verschiedener körperlicher und seelischer Krankheiten – auch unbekannter Herkunft – dient. Die Diät erfordert die Isolierung des Patienten oder Schülers; die einzige Gesellschaft ist die des Lehrers, der ihn von Zeit zu Zeit besuchen muss, um seine Entwicklung zu unterstützen.

 

 

Es gibt sowohl theoretische als auch praktische Anleitungen der Meisterschamanen zur Änderung der Gewohnheiten der Menschen, die Heilung erlangen. In Peru verwenden einige Schamanen seit der Ankunft der Spanier vor 500 Jahren Symbole von christlichen Heiligen in sogenannten „Mesadas“. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Ethnomedizin oder Schamanismus ein spiritueller Prozess mit einer heiligen Dimension ist.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

SCHAMANE 

 

Ein Schamane oder eine Schamanin ist ein Mann oder eine Frau, der/die in der Geisterwelt und anderen Realitäten heilt. Das Wort Schamane stammt vom Wort shamán aus der Sprache der Tungu aus Sibirien ab und bedeutet „der, der weiß“, „der, der sieht“ – Schamanen sind magische Naturmediziner. Die Bezeichnung Schamane ist ein allgemeiner anthropologischer Begriff für alle Heiler der traditionellen Medizin der Welt. Dabei ist zu beachten, dass weltweit jede ethnische Gruppe für ihre Heiler eigene Bezeichnungen hat. An der Küste Perus, in den Anden und im Amazonasgebiet sind sie unter verschiedenen Namen bekannt: Sie werden unter anderem als pacos, curanderos, curacas, apus, q‘eros, hampicamayoc, murayas, onanyas oder sheripiari bezeichnet.

 

Innerhalb des Schamanismus gibt es mehrere Spezialgebiete, die von den Energien und vom Wissen bestimmt werden, das der Schamane in seiner Ausbildung erlangt hat. Der Schamane ist der Erbe des Wissens seiner Vorfahren, die Kenntnisse werden von den Ahnen mündlich übermittelt. Er kann aber auch durch andere Dimensionen, Träume, durch Krankheiten, Unfälle und Verluste geliebter Menschen zum Heiler werden. Regelmäßig zieht er sich in die Berge, Höhlen, Seen, Meere, Wälder und Wüsten zurück und hält strenge Diäten und Exerzitien ab. Er unterzieht sich vielen Prüfungen und macht viele Erfahrungen. Die Einsamkeit ist sein bester Begleiter. Die Stille, die Ruhe in seinen Gedanken, die Aufmerksamkeit auf seine Atmung und die Kontemplation der Leere versetzen ihn in eine Trance, die ihn zu anderen Wirklichkeiten der Formung führt. Ein Schamane hat die Fähigkeit, sich in verschiedene Krafttiere zu verwandeln und hat seine eigenen Rituale, Methoden und Formen für das Agieren mit anderen Realitäten – entsprechend seinen Erfahrungen, Kenntnissen und seiner Kosmovision. Er heilt mit den Geistern der Natur, die sich in den Pflanzen, in den Bergen, in den Gewässern und auch in anderen Dimensionen befinden.

 

Er weiß um die Kräfte des Geistes – was ihn zu einem erfolgreichen Ethnopsychologen macht. Ein Schamane ist in allen Realitäten wach und betritt andere Welten, um zu helfen, zu beraten oder Mysterien zu entschlüsseln.

AYAHUASKA 

 

Ayahuasca ist eine Substanz, die aus einer Mischung von Pflanzen aus dem Amazonasgebiet hergestellt wird. Die Ayahuasca- oder Yagé-Liane (Banisteriopsis caapi) wird auch als „Seil des Todes“ bezeichnet und verursacht Schwindelgefühle. In Verbindung mit der Pflanze Chacruna (Psychotria viridis), deren Blätter ein starkes Halluzinogen enthalten, verändert sie die Bewusstseinszustände.

 

 

Die Meisterschamanen des Amazonasgebietes verwenden sie seit Urzeiten, um in andere Dimensionen zu gelangen und Anweisungen von anderen Gottheiten zu erhalten, die ihnen bei der Heilung helfen. Denn in der Weltanschauung Amazoniens dreht sich alles um die Mythen, Legenden, Glaubensvorstellungen und deren mythologische Wesen.

 

 

LA LUPUNA 

 

 

Riesiger Baum im Amazonasgebiet